Wir wollten mal wieder eine Fahrradtour machen......

An einer Klostermauer in Prag

 

Auf geht’s zu einer aktiven Kurzreise! Vor zwei Jahren radelten wir gemeinsam mit unseren Freunden Brigitte und Hans an der Elbe entlang von Magdeburg bis Cuxhaven. Das hat uns sehr gut gefallen. Die Gegend rund um Dresden und das Elbsandsteingebirge erkundeten wir bereits  bei unserer Reise in 2019. Den Flußabschnitt zwischen Dresden und Magdeburg sowie den tschechischen Teil der Elbe kennen wir also noch nicht. Da Prag sowieso schon länger auf unserer Wunschliste steht, entscheiden wir uns für Tschechien. Drei Tage wollen wir in der Goldenen Stadt verbringen.

 

Zunächst ein Zwischenstopp bei Wunsiedel im Fichtelgebirge. Das alte Gasthaus mit herrlichem Biergarten ist hübsch gestaltet. Überall Kübelpflanzen, originelle Deko und Lampen. Hier ist die Hölle los. Kein Wunder, nach den verregneten letzten Wochen zieht es die Menschen nach draußen. Noch enger und lauter wird es, als bei einem heftigen Regenguss alle Gäste in die Innenräume flüchten. Wir übernachten im rosa Zimmer, wo alles – von der Kerze bis zum Zahnputzbecher – im vornehmen Roséton gehalten ist.

 

Das Hotel in Prag befindet sich in einem ehemaligen Kloster, etwa sechs Kilometer außerhalb der Altstadt. Mit dem Rad wollen wir am nächsten Tag die Stadt erkunden. In unserem riesigen Zimmer ist es aufgrund der dicken Mauern angenehm kühl. Der nette, rundliche Rezeptionist zeigt uns die Einfahrt zum Parkplatz, wo wir unser Fahrzeug während unserer Radtour stehen lassen wollen. „Absolut sicher“, beruhigt er uns. Seine Waden und Arme sind mit allerlei Mustern tätowiert, der linke Arm sogar vollständig blau eingefärbt. Was sind die Beweggründe dafür seinen Körper so massiv und irreparabel zu manipulieren? Modetrend, Provokation, Selbsthass, Gruppenzwang oder einfach nur Dummheit? Im idyllischen Klosterhof unseres Hotels gibt es eine Klosterschänke mit kleinem Biergarten, sehr leckerem Essen und natürlich frisch gebrautem Bier. Dort lassen wir uns nicht nur einmal während unseres Aufenthaltes in Prag nieder.

 

Prost!

 

Am Nachmittag radeln wir hinauf auf den Hradschin. Zunächst tun wir uns ein wenig schwer mit der Navigation, schließlich wollen wir die Hauptverkehrsadern vermeiden. Irgendwie überlistet Peter dann doch noch das Navigationsprogramm und eliminiert dessen Faible für stark befahrene Straßen. Vorbei an der Wallfahrtsstätte Loreto rollen wir auf den großen Platz mit dem Eingang zur Prager Burg, die hoch über der Stadt thront.

 

Da funktionierte Peter´s Rad noch...

Blick über Prag

 

Nach der Marienburg in Polen soll der Komplex das zweitgrößte Burgareal der Welt sein. Gegründet im 9. Jahrhundert hinterließen Geschichte und Baustile ihre diversen Spuren. Die Burg war Residenz der böhmischen Könige sowie zweier Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Auch heute noch ist sie Sitz des tschechischen Präsidenten. Über mehrere imposante Höfe gelangen wir zum Veitsdom inmitten der Burganlage.

 

Der Veitsdom

 

In der Kathedrale ist es so voll, dass ein Rundgang unmöglich ist. Also begnügen wir uns mit einem kurzen staunenden Blick auf die Farbspiele, die das durch die bunten Fenster fallende Licht auf die Wände pinselt.

 

Der Veitsdom

 

Am nächsten Morgen - nun schon etwas versierter - finden wir den Weg in die Altstadt recht schnell. Oft säumen sogar Fahrradwege die Straßen. Allerdings sind viele tschechische Auto- und Motorradfahrer mit ihren lauten, frisierten Fahrzeugen und ihrer rücksichtslosen Fahrweise regelrechte Rowdys.

 

 

Blauäugig schieben wir unsere Fahrräder hinauf auf die Karlsbrücke und würden am liebsten gleich umkehren. Dieser Touri-Rummel ist nichts für uns. Schulklassen, Familien, Jugendliche und von ihren jeweiligen Stadtführern angeführte Touristengruppen aus aller Welt - sie alle schlendern über die Brücke. Zudem tummeln sich Maler, Musiker und Souvenierhändler auf dem Wahrzeichen der Stadt.

 

Lebhafter Tourismus auf der Karlsbrücke

 

Zu Recht ist das Bauwerk ein Magnet mit den imposanten Brückentürmen und den anschließenden malerischen Gassen auf beiden Seiten. Im 14. Jahrhundert errichtet, verbindet es die Prager Altstadt am rechten Ufer, mit dem Ortsteil "Kleinseite" am linken Ufer. Bei Restaurierungsarbeiten konnte nachgewiesen werden, dass der sogenannte „römische“ Mörtel Quark und Wein enthielt. Zahlreiche Heiligenfiguren und Madonnen zieren die Brücke. Sie wurden im Laufe der Jahre nach und nach errichtet.

 

 

Gewöhnlich entfliehen wir beim Sightseeing den Besuchermassen, indem wir einfach nur wenige Ecken hinter den Hauptattraktionen bummeln. Immer wieder haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich dorthin nur selten Touristen verirren. Diesmal haben wir dafür allerdings keine Energie. Es ist einfach zu heiß. 34 Grad und kaum Schatten. Der Schweiß läuft in Strömen, mein Gesicht ist hochrot und meine Knie zittern. Peter ist es schwindlig. „Lass uns in die schattigen Grünanlagen und Parks fahren“, schlage ich vor. Doch um dort hin zu kommen, müssen wir erst einmal stetig bergauf strampeln. Manche Steigungen schafft sogar unser Pedelec nicht und wir schieben. Völlig erschöpft kommen wir am Prager Metronom an, ein meterlanges Pendel aus Metall, das am Sockel eines ehemaligen Stalin-Denkmals angebracht wurde und über einen Elektromotor bewegt wird. Mit einem Metronom hat das 25 Meter hohe Kunstwerk eigentlich nichts zu tun. Es symbolisiert den Lauf der Zeit, die nichts und niemand, auch kein politischer Herrscher, aufhalten kann. Damit ist es mahnendes Symbol für die Befreiung von früheren Regimes.

 

Die Brücken von Prag

 

Endlich finden wir eine schattige Bank und genießen den Ausblick. Idyllisch ist es hier im Letná-Park. Ein Eis kühlt von innen, ein nasser Lappen von außen. An einem Teich baden sogar Leute. Unbekümmert ziehen sie ihre Kleidung aus und lassen sich in Unterwäsche ins kühle Nass gleiten. Offensichtlich gibt es auf dem Parkgelände demnächst eine größere Veranstaltung. Ein Zirkus- und ein Partyzelt, die Tonanlage und ein riesiger Kran sind bereits aufgebaut. Am Kran hängt eine Artistin mit einem langen geflochtenen Zopf und übt graziöse Überschwünge. Wie in Zeitlupe schwebt, läuft, kugelt sie im Rhythmus der Musik durch die Luft. Noch ein kleiner Abstecher zum Kloster Strahov. Leider ist die sehenswerte Bibliothek schon geschlossen. Schade, dort wäre es bestimmt schön kühl gewesen.

 

Am nächsten Tag geht es in Richtung Altstädter Ring. Die Hitze und die Menschenmassen vernebeln uns ein wenig den Blick für die Schönheit dieses einmaligen Marktplatzes. 9000 qm ist er groß und bietet mit dem Altstädter Rathaus und der astronomischen Uhr, der Teynkirche, dem Palais Kisnky und vielen anderen größtenteils im 15. bis 17. Jahrhundert erbauten Gebäuden eine fantastische Kulisse. Das Rathaus mit seinem prächtigen Turm wurde im 14. Jahrhundert errichtet und im 19. Jahrhundert noch einmal erweitert. Baustile aus verschiedenen Epochen auf engstem Raum konzentriert. Am Ende des Ensembles schlängelt sich das „Goldene Gässchen“ hinab, Mit seinen bunten Häusern eine Attraktion, die man gesehen haben muss, heißt es im Reiseführer. Nur, wie durchkommen? Das Gässchen ist hoffnungslos mit Touristen verstopft. „Ich glaube, wir müssen im späten Herbst nochmal wiederkommen“, bemerke ich etwas unglücklich.

 

Am Abend erwartet uns ein Highlight. Da wir im Dunkeln nicht mit dem Fahrrad unterwegs sein wollen, ordern wir im Hotel ein überraschend preiswertes Taxi. An der Legi-Brücke lassen wir uns absetzen. Von hier wollen wir ein paar schöne Fotos machen. Leider ist das Licht nicht ganz so optimal.

 

 

Schließlich schlendern wir weiter bis zum Café Louvre. In Tschechien sind Cafés oft richtige Restaurants in denen es auch leckeres Essen gibt. Die Empfehlung einer Freundin – eine gebürtige Tschechin – ist goldrichtig. Man kann unter mehreren, ganz unterschiedlichen Gasträumen auswählen. Wir entscheiden uns für den ruhigsten. Unser Mahl ist wirklich köstlich, der Service exzellent und das Preisniveau moderat. Und das Beste: Unser Highlight ist gerade gegenüber. Wir wollen nämlich eine Vorstellung des „Schwarzen Theaters“ besuchen. Prag ist so etwas wie die Hauptstadt dieser Kunst. Wir haben uns ein Ensemble ausgesucht, das eine Kombination von schwarzem Theater, Tanz, Pantomime und Clownerie anbietet. Auf einer total schwarzen Bühne scheinen Gegenstände und Menschen zu schweben. Sie tauchen plötzlich auf und verschwinden wieder. Es entstehen graphische Muster, wogende Gräser, Fantasietiere und futuristische Welten. Dazwischen heitern zwei Clowns das Publikum mit allerlei Späßen auf. Die Kinder im Publikum jauchzen vor Vergnügen. Und wie funktioniert nun eigentlich das Prinzip dieser magischen, schwarzen Kunst? In dem dunklen Raum wird ein für Menschen unsichtbares UV-Licht erzeugt. Diese Strahlen bringen helle, fluoreszierende Gegenstände zum Leuchten. Durch ein- bzw. ausschalten der UV-Lampen entstehen dann diese erstaunlichen Effekte.

 

Endlich starten wir unsere geplante 4-tägige Radtour an Moldau und Elbe entlang. Unser Auto ist sicher im Schatten auf dem Klosterhof geparkt, die Tagesroute im Navi programmiert, die Fahrradtaschen sind gepackt, Proviant, Trinkwasser und Sonnencreme liegen griffbereit. Es kann also los gehen.

 

Nun kennen wir ja schon den Weg und rollen kreuz und quer auf teilweise stark befahrenen Straßen hinab ans Ufer der Moldau. Der Radweg entlang des Flusses ist neu und gut ausgebaut. In den Stadtrandbezirken radeln wir entlang von Neubaugebieten mit moderner Büro- und attraktiver Wohnarchitektur. Wie man an den Resten von alten Fundamenten auf den noch nicht bebauten Grundstücken erkennen kann, muss das gesamte Gelände früher ein Kleingartenareal gewesen sein.

 

 

Endlich wird es ruhiger. Nun begegnen uns nur noch wenige Radler und der Verkehrslärm ist zu einem entfernten Rauschen minimiert. Wir atmen auf. Auch die schönste und interessanteste Großstadt nervt uns irgendwann, und regelmäßig treten wir dann den Rückzug in die Natur an. Glücklich radeln wir eine Weile nebeneinander her und halten uns wie Teenager an den Händen. Plötzlich flucht Peter: „Verdammt, was ist denn nun los? Ich kriege keine Motorunterstützung mehr!“ Wir halten an. „Das sieht nicht gut aus. Das sieht gar nicht gut aus. Auf dem Display steht Fehlercode 500“, stellt Peter fest.

 

Internet sei Dank, finden wir in der Nähe einen Fahrradladen. Leider führt der keine Elektroräder und verweist uns daher zu einem etwa 2,5 km entfernten Geschäft. Peter keucht die Brücke hoch. Mit dem umfangreichen Gepäck ist das schwere Fahrrad nur mit viel Kraft zu bewegen. Und das bei der Hitze! Kurze Zeit später sind unsere Reisepläne geplatzt. In der Werkstatt stellen sie einen Motorschaden fest. Da sei nichts mehr zu machen. Cool, wie mein Mann bei größeren Katastrophen stets reagiert – nur bei kleinen regt er sich fürchterlich auf – ruft er beim Abholservice an. Der sollte uns eigentlich erst ein paar Tage später an unserem Zielort nach 180 km entspanntem Radeln abholen.

 

Ich checke die gebuchten Unterkünfte. Bei allen ist die kostenlose Stornierungsfrist gerade abgelaufen. „Was soll´s, wenn wir die Übernachtungen eh bezahlen müssen, machen wir die Reise halt mit dem Auto“, schlägt Peter pragmatisch vor.

 

Drei Stunden später sitzen wir schon im Biergarten unseres Hotels in Uzice. Es liegt etwas außerhalb im Gewerbegebiet. „Auch das noch!“, sage ich resigniert, denn die Umgebung ist nicht gerade ansprechend. Um so überraschter sind wir, als wir das Hotel und das wunderschöne parkähnliche Areal sehen. Der vielgereiste Eigentümer eines Spedition- und Logistikunternehmens kaufte für Lagerzwecke eine ehemalige Zuckerfabrik. Irgendwann kam er auf die Idee, das von Teichen gesäumte Gelände zu einem Hotel umzugestalten. Thematisch sollten sich seine gesammelten Reisesouvenirs darin wiederfinden. Was er geschaffen hat, ist wirklich einzigartig. Das Gebäude selbst erinnert an ein amerikanisches Fort. Jedes Zimmer ist einem anderen Land gewidmet. Wir übernachten in China, mit filigranen Teekannen, Fächern, roten Lampen und vielen anderen chinesischen Utensilien.

 

An den Teichen kann man sogar angeln. Es gibt eine Minigolfanlage, ein Restaurant und ein Bistro, eine Kapelle, eine Christusfigur nach brasilianischer Vorlage – nur nicht ganz so groß - ein Gehege mit Ziegen und sogar eines mit Minikängurus. Und natürlich ist mit einem großen Spielplatz auch für die Kleinen gesorgt.

 

Nächste Station ist Melnik. Diesmal schalten wir das Navigationsgerät aus und fahren die landschaftlich schöneren schmalen Straßen. Riesige abgeerntete Felder, vereinzelte Gehöfte, nur selten Vieh auf der Weide, Straßendörfer. Erstaunt nehmen wir den schlechten Zustand der Häuser wahr. Oft sind zwar Dach und Fenster saniert, aber der Putz zeigt noch das alte sozialistische Grau. Viele Gebäude sind auch unbewohnt und zerfallen allmählich.

 

Melnik thront oberhalb des Zusammenflusses von Moldau und Elbe. Hier wird Wein angebaut. Unsere geräumige Ferienwohnung liegt nur ein paar Schritte entfernt vom Marktplatz. Ruhig und beschaulich geht es in dem Städtchen zu.

 

 

Die Sehenswürdigkeiten sind bei einem Rundgang schnell erkundet: Das Rathaus von 1398, das Prager Tor - Teil der ehemaligen Stadtbefestigung und aus dem 15. Jahrhundert - zwei Kirchen und das Schloss. Der Ausblick von der Schlosspromenade über das Tal ist fantastisch und wir sitzen lange auf einer Bank, um den Sonnenuntergang zu beobachten.

 

Als wir zu unserer Wohnung zurück schlendern, freuen wir uns über die jetzt geöffneten Weinstände auf dem Marktplatz. Vor einem Restaurant spielt eine Band. Glücklicherweise nicht, wie häufig in Idstein, in überzogener Lautstärke. Bei einem Gläschen Wein genießen wir die Musik und die laue Brise. Ein richtig schöner Sommerabend!

 

Gut ausgeruht suchen wir uns am nächsten Morgen ein nettes Café zum Frühstück und werden von der freundlichen Wirtin mit Tomate-Mozzarella-Panini und Cappuccini verwöhnt. Auf Schleichwegen, mitten durch die landwirtschaftlich geprägte Gegend, fahren wir weiter, mit einem kurzen Abstecher zur Burg Schreckenstein mit Blick über die Elbe.

 

Burg Schreckenstein

 

Auch das Städtchen Litomerice und sein Schloss liegen auf einer Anhöhe. Aufgrund der unverändert großen Hitze machen wir erst einmal einen Mittagssschlaf in der stylish-modernen Pension. Später bummeln wir durch die Stadt, die allerdings lieb- und seltsam leblos wirkt und uns wenig zu begeistern vermag.

 

 

Am nächsten Tag geht es entlang der Elbe mit schönen Ausblicken auf den Fluss nach Decin mit seinen zum Teil prächtigen Bürgerhäusern. Unser Hotel liegt etwas außerhalb – natürlich wieder auf einer steilen Anhöhe. Allmählich sind wir fast froh, nicht mit dem Rad unterwegs zu sein. Die Steigungen zu den Unterkünften hätten bei diesen klimatischen Verhältnissen viel Kraft gekostet. Dass wir nach der viertägigen Fahrradtour ein wenig Wellness gebrauchen könnten, war mein Gedanke bei der Auswahl dieses Hotels, denn es verfügt über einen Spa-Bereich. Freudig gleite ich in das kühle Wasser des Schwimmbads. Es ist groß genug für 20 Minuten Fitness-Training. Die Saunen sind ebenfalls in Betrieb, aber geschwitzt haben wir die letzten Tage ja genug. Zum Abschluss unserer Reise gönnen wir uns eine ayurvedische Massage. Peter tut die Therapie des kleinen, drahtigen Masseurs gut, mir ist sie zu schmerzhaft. Am Abend genießen wir ein schmackhaftes Menü im sehr gepflegten Restaurant – ein schöner Abschluss unserer Tschechienreise.

 

Zwischenstation der Heimreise ist wieder eine Gaststätte im Fichtelgebirge. In einem Telefonat erklärte uns die Wirtin, unser Schlüssel liege in einem Kästchen bereit. Montags hätte sie ihren Einkaufstag und käme erst gegen 17 Uhr zurück. Als wir die Unterkunft um 14 Uhr erreichen, liegt unser Schlüssel schon bereit. „Jetzt eine kühle Dusche und eine Tasse Kaffee!“, freut sich Peter. Eine Minute später blicken wir irritiert auf das benutzte Bett und das unaufgeräumte Zimmer. „Immer mal wieder was Neues,“ stelle ich lakonisch fest, „das hatten wir auch noch nicht.“ Wir machen das Beste draus, brühen einen Kaffee und setzen uns in den Biergarten. Peter spannt den Sonnenschirm auf. „Schau mal, ich habe Spielkarten gefunden“, verkünde ich. So überbrücken wir mit Spielen die Zeit bis die Wirtin endlich zurück kommt und mit Entsetzen unseren Bericht hört. Sofort ruft sie das Zimmermädchen an. „Jetzt trinkt erst mal was Richtiges“, sagt sie und stellt zwei Bier auf den Tisch.

 

Es ist also Einiges schief gelaufen auf dieser Reise. Ohne die sportliche Aktivität und die Nähe zur Natur beim Radeln, wird sie sich bestimmt nicht besonders tief in unserem Herzen verankern. Aber interessant waren unsere ersten Eindrücke von Tschechien und Prag auf jeden Fall und haben den Wunsch nach Intensivierung geweckt.

 

Und hier noch ein paar Kuriositäten:

 

Auf der Speisekarte steht unter anderem "Gegrillter Hermelin", was aber nichts anderes ist als ein gegrillter Käse. Aber die Bedienung ist auch ganz lecker.

Trucker-Hochzeit