Im Hafen

 

 

Wir lieben es, auf einem Parkplatz im Hafen zu übernachten. Der Blick über das Wasser, das geschäftige oder auch träge Hafenleben, der Sonnenaufgang hinter den Booten. Aufwachen, das Fenster öffnen, die kühle, salzige Luft atmen. Alles ist noch ganz ruhig. Nur das leise, helle Morgengeläut der Stahlseile an den Masten, das zögernde Knarren der Leinen, ein Plätschern und Gurgeln sind zu hören. Sanft wiegen sich die Boote im ersten Tageshauch. Durch das noch diffuse Licht sendet das Wasser Leuchtsignale. Ein wenig später macht ein früher Segler sein Boot klar. Holt die Fender ein, löst das Focksegel, startet den Hilfsmotor, macht die Leinen los und wickelt sie ordentlich auf, um schließlich auszulaufen. Allein steht er auf Deck, breitbeinig und fest. Weit draußen setzt er die Segel.

 

Nachmittags ziehen Wolken und starker Wind auf. Wild hüpfen und tanzen nun die Boote, zerren an den Leinen. Die erwidern den Angriff mit aggressivem Knirschen. Auf dem Wasser weiße Schaumkrönchen, Wellen peitschen gegen die Kaimauer und schwappen über die Pier. Immer heftiger schlagen die Stahlseile gegen die Masten. Hektisch, laut und disharmonisch. Wer jetzt noch draußen ist, sucht Schutz im Lee einer Hütte oder stemmt sich gegen den Wind, um schnell nach Hause zu kommen. 

 

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