„Alles scheint perfekt organisiert!“ Das ist unser erster Eindruck von Kroatien. Optimal und liebevoll angelegte Campingplätze, reizende Restaurants, schön restaurierte Städte, freundlicher Service, attraktive Sportangebote, Kinderbetreuung, Unterhaltung und Animation. Sogar der Müll wird akribisch getrennt und die Müllabfuhr funktioniert. Dieser Perfektionismus beeindruckt die Touristen, und die kommen dann auch in Massen. Überfüllte Strände und Rummelplatzatmosphäre sind die Folgen. Souvenirladen reiht sich an Souvenirladen, Restaurant an Restaurant, Café an Café. Wasserrutsche, Hüpfburg, Ausflugsboote. Durch die Gassen zieht der Geruch nach Frittierfett, Pizza und gebratenem Fisch.

 

Die Wende vollzieht sich schleichend. Mitte September ist dann endlich Ruhe eingekehrt. Immer öfter blitzt nun Kroatien hinter dem Pauschalreiseziel hervor. Ältere Männer sitzen vor den Bars und trinken Kaffee, Frauen feilschen auf den Märkten oder spielen mit ihren Kindern entspannt am Strand. Eine scherzende Kassiererin und das traurige Achselzucken eines Alten. Ein Bootsmotor, der im Sambarhythmus tuckert und wehmütige Mandolinenmusik.

 

Inmitten einer Zauberwelt aus tiefblauem Meer und Inseln. Malerische, verschwiegene Strände. Glasklares Meerwasser, das in den Felsnischen schmatzt. Spektakuläre Schluchten und tosende Wasserfälle. Mächtige Steineichen und wild zerklüftetes Karstgebirge. Über allem der Duft nach Salz, Pinien und wildem Oregano. Staunend betrachten wir das überwältigende Panorama: „Mehr geht wirklich nicht!“, rufen wir aus. Doch schon beim nächsten Stopp geraten wir erneut ins Schwärmen über ein noch intensiveres Meeresgrün oder eine noch einsamere Bucht. 

 

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