Ankunft in Malmö. Es ist 22 Uhr und taghell. Möwen kreischen, die Luft riecht salzig und wir spüren gleich, dass uns Schweden gefallen wird. Und richtig, während der gesamten Reise begleitet uns tiefes Wohlbehagen. Rot leuchten die schmucken Häuser vor dem Blau der Seen. Darüber der weite Himmel. Wir fühlen uns satt von Luft und Licht und Stille.

 

Felsen, rund geschliffen, säumen die Küste. Übers Land fegen heftige Böen und spielen mit dem Wasser. Hin und wieder gelingt es der Sonne durch ein Wolkenloch zu blitzen. Dann glitzern Kräuselwellen wie Diamanten. Gischt sprüht und nur das Peitschen des Meeres ist zu hören. Am Abend hat sich die See beruhigt und gibt sich heuchlerisch sanft und harmlos.

 

In Lappland erwartet uns Monotonie aus Sumpf und Wald. Grandios in dieser Wiederholung, Weite und Menschenleere. Seen, Flüsse, Bäche, Teiche, Tümpel, Sümpfe, Pfützen, Feuchtwiesen. Das Land trieft.

 

Es begeistert uns, dass nostalgische Beschaulichkeit und moderner Zeitgeist sich in Schweden nicht ausschließen. Alles existiert nebeneinander, gleichzeitig, gleichwertig. Mit freundlicher Gelassenheit, unaufgeregt, entspannt.

 

Junge Kellnerinnen in Rüschenschürzen schenken uns ihr Lächeln. Mit ihren blauen Augen, blonden Zöpfen und kleinen Näschen entsprechen sie allen Klischeevorstellungen. Heimeliger Duft nach frisch Gebackenem und nach Kaffee. Altmodische Kupferkessel, Törtchen, geblümte Tassen, Häkeldeckchen, Raffgardinen. Und immer wieder diese reizende Gärten in bunter Blütenpracht.

 

Jetzt regnet es, doch es ist ein heiterer Regen, durch den immer wieder Sonnenstrahlen blitzen.